Fortbildungsakademie für Experten:innen
Aus der Praxis für die Praxis | Von Experten:innen für Experten:innen
Die Fortbildungsakademie der Klinik für Psychotraumatologie setzt es sich zum Ziel, praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Fortbildungsveranstaltungen zu allen Teilgebieten der Psychotraumatologie anzubieten.
Die Fortbildungsakademie bietet Vorträge, Seminare und Workshops zu aktuellen Themen der Psychotraumatologie an, der Schwerpunkt liegt auf digitalen Fortbildungen. Mit diesen möchten wir ein Forum schaffen, in dem Sie sich bequem von zuhause aus mit den brennendsten Fragen und den spannendsten Entwicklungen der Psychotraumatologie in Klinik und Forschung auseinandersetzen können. Dazu möchten wir Ihnen gerne viele der renommiertesten Expert:innen der Psychotraumatologie präsentieren.
Alle Fortbildungen sind über die bayerische Psychotherapeutenkammer oder Ärztekammer zertifiziert, so können Sie nebenbei ganz einfach Fortbildungspunkte sammeln. Die Bestätigung erhalten Sie im Anschluss zugesandt.
Unser Fachflyer "Fortbildungsakademie Psychotraumatologie"
Alles Wichtige zusammengefasst und auf einen Blick | Für Sie zum Download!
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Der lange Schatten von Post/Long-Covid auf Seele, Körper und Geist
Inhalt | Long-COVID/Post-COVID beschreibt ein durchaus komplexes und vielschichtiges Geschehen, das in seiner Ätiologie und den möglichen zugrundeliegenden Pathomechanismen nach wie vor nicht voll-umfänglich verstanden ist. Die klinisch-therapeutische Versorgung der zum Teil schwer in ihrer Lebensqualität beeinträchtigten Betroffenen stellt nach wie vor eine erhebliche Herausforderung für alle Behandler dar.Der Vortrag wird die Entstehungsgeschichte des Post-/Long COVID- Syndroms sowie aktuelle ätiologische Hypothesen umreißen. Zusätzlich werden ein psychosomatisch-psychotherapeutischer Blick auf die Gesamtthematik geworfen und erste psychotherapeutische Ansätze beschrieben.
Referentin | Dr. med. Christine Allwang
Trauer, Verlust und anhaltende Trauerstörung
Inhalt | Die Fragen nach der Einordnung und dem therapeutischen Umgang mit lange andauernder, schwerer Trauer nach dem Verlust eines geliebten Menschen wurden in Psychiatrie und Psychotherapie über Jahrzehnte oftmals leidenschaftlich diskutiert: Wieviel Trauer ist „normal“? Wann darf, kann oder muss eine psychische Störung verschlüsselt werden? Wie diagnostiziert man pathologische Trauer? Heute ist dank intensiver Forschungsbemühungen klar, dass anhaltende Trauer ein klar umschriebenes, eigenständiges Störungsbild darstellt, das von Anpassungsstörungen, depressiven Störungen und der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) unterschieden werden kann und eine spezifische Behandlung erfordert.
Im Rahmen der Fortbildung soll auf Phänomenologie, Differentialdiagnostik, Störungsmodell und Behandlungsoptionen eingegangen werden. Insbesondere sollen praktische Vorgehensweisen und Interventionen vorgestellt werden, die auch dann zum Einsatz kommen können, wenn keine manifeste anhaltende Trauerstörung nach ICD-11 vorliegt, sondern Aspekte anhaltender Trauer eine Rolle bei anderen psychischen Störungen wie der PTBS spielen.
Referentin | Prof. Dr. Bettina Doering
Evidence-based treatment of Dissociative Identity Disorder
Notice | Training held by international experts Prof. Dr. Huntjens and Prof. Dr. Bacharach in English.
Theme | Dissociative experiences occur acutely/peritraumatically or chronically and reduce the burden in the context of overwhelming stress (Huntjens & Dorahy, 2015). Particularly severe dissociative symptoms are found in people with traumatic childhood experiences such as in the dissociative subtype of PTSD and dissociative disorders such as dissociative identity disorder (Lyssenko et al., 2018; Vonderlin et al., 2018). Not least due to the lack of high-quality research, a large number of myths and an often polemical debate could develop around these disorders, and evidence-based therapies are still lacking today (Brand et al., 2016; Paris, 2012). Complex dissociative disorders are still not recognized and/or mistreated (Gast et al., 2006). As part of the training, Prof. Huntjens will present her basic research, which is suitable for classical paradigm shifts in the understanding of dissociative identity disorder. With a large number of experimental and more applied studies, Prof. Huntjens was able to show impressively that dissociative identity disorders are associated with memory dysfunction, as can also be observed in post-traumatic stress disorder (Lyttle et al., 2010. Huntjens et al., 2014). Her work and that of others also showed that dissociative identities are not to be understood as compartmentalized dissociative identities with “amnestic barriers" as understood by the ESTD expert guideline (e.g., Dorahy, 2021, Huntjens et al., 2003. Huntjens et al., 2014, Marsh et al., 2018). Instead, commonly reported amnesias are believed to be due to certain fears of those affected that remembering will drive them “crazy” or cause them to lose control (Huntjens et al., 2022). Against this background, dissociative states can be understood as “modes” of experience and behavior ". Based on these considerations, Prof. Huntjens and colleagues present a schema-therapeutic, trauma-focused treatment of dissociative identity disorder (Huntjens et al., 2019), which is currently being intensively researched and which she together with Prof. Nathan Bachrach will present as part of the training.
Speaker | Prof. Dr. Huntjens | Prof. Dr. Bachrach
Dissoziative und epileptische Anfälle: Diagnostik und Psychotherapie
Inhalt | Dissoziative Krampfanfälle können als eigenständige Störungsbilder oder im Rahmen komplexer dissoziativer Störungen wie der dissoziativen Identitätsstörung auftreten. Oftmals stellen sie Betroffene, das soziale Umfeld der Betroffenen, Psychotherapeut:innen, Psychiater:innen und andere psychosoziale Unterstützer:innen vor erhebliche Herausforderungen und können große Hilflosigkeit auslösen. Nicht selten ergeben sich Teufelskreise, in denen Versuche der Hilfe und Unterstützung schlimmstenfalls sogar zu einer Exazerbation der Anfallssymptomatik beitragen. Gleichzeitig können dissoziative Krampfanfälle wirksam psychotherapeutisch behandelt werden.
Im Rahmen des Workshops soll auf Fragen der Diagnostik, der differenzialdiagnostischen Abgrenzung von einer Epilepsie, wirksamen therapeutischen Strategien, aber auch auf Fragen des sinnvollen, psychotherapeutisch eingebetteten Umgangs mit einem komorbiden Vorliegen von zusätzlichen epileptischen Anfällen eingegangen werden.
Referentin | Dr. Rosa Michaelis