Behandlungsmethoden
Klinik für Psychotraumatologie

Sich selbst begegnen | Kreativität & Achtsamkeit | Weisheit des Körpers

Das Behandlungskonzept der Klinik für Psychotraumatologie ist schulenübergreifend und ressourcenorientiert ausgerichtet.

Unserer Einschätzung nach gibt es keinen einzelnen psychotraumatologischen Therapieansatz, der für jeden gleichermaßen am besten geeignet ist. In unserer Praxis hat sich eine methodenreflexive Herangehensweise bewährt, die sowohl für verhaltenstherapeutische als auch für psychodynamische Sichtweisen offen ist. 

Im Zentrum stehen zunächst eine gründliche Befunderhebung und Diagnostik, die Stärkung von Selbstkontrolle, die Auseinandersetzung mit problematischen Bewältigungsstrategien wie Vermeidung, Betäubung durch Suchtmittel, Selbstverletzung und viele andere. 

Erst wenn sich Betroffene hierin gute Fortschritte erarbeiten konnten und selbstverantwortlich Ihren Weg eingeschlagen haben, kann bei komplexen Traumatis schließlich die Konfrontation mit traumatischen Erinnerungen durchgeführt werden. Auch bei der Traumakonfrontation greifen wir auf ein breit gefächertes Methodenrepertoire zurück, im Zentrum steht hierbei oft der Einsatz von EMDR. 

Voraussetzungen einer Traumakonfrontation: 

  • gutes Arbeitsbündnis 
  • sichere Lebensumstände (z.B. kein Täterkontakt) 
  • Gefühle aushalten können, ohne zu dissoziieren 
  • sich selbst beruhigen und trösten können 
  • Bereitschaft, sich auf kurzfristiges Unwohlsein einzulassen, um langfristige Verbesserungen zu erzielen 
Einzel-Traumatherapie

Die Einzel-Traumatherapie findet zwei- bis dreimal pro Woche mit einem ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten statt.

Cotherapeuten

Unsere traumaspezifisch als Cotherapeuten geschulten Pflegekräfte stehen Ihnen im Stationsalltag und bei der Umsetzung von "Skills" (s.u.) zur Seite.

Traumainfogruppe

Die Vermittlung von Information zu Traumatisierungen, daraus resultierenden Störungsbildern und Behandlungsmöglichkeiten erfolgt in der Traumainfogruppe

Skillstraining

Im Skillstraining wird ein individueller "Notfallkoffer" für den Umgang mit Krisen wie beispielsweise Flashbacks, dissoziativen Zuständen oder Panikattacken erarbeitet. Darüber hinaus gibt es Skillsgruppen zur Verbesserung der Gefühlsregulation und zur Einübung zwischenmenschlicher Fähigkeiten. Das Gruppenangebot wird unterstützt durch das von der Bezugs-Cotherapeutin angeleitete Einzelskillstraining.

Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung

Patienten, die mit dem Einsatz ihrer Skills schon gute Erfahrungen gemacht haben, können  in der Selbstwahrnehmungsgruppe lernen, ihre Wahrnehmung und Steuerung von Gefühlen sowie Körperempfindungen zu verbessern.

Gruppe Identität und Integration

Komplexe Traumatisierungen haben starke Auswirkungen auf das Selbsterleben und auf die Identität. Fragen wie "Was macht mich persönlich als Mensch aus, wer bin ich überhaupt?" beschäftigen viel Betroffene. Die Gruppe Identität und Integration hilft, im Dialog mit Mitpatientinnen und -patienten Antworten darauf zu finden. 

Körpertherapie

Körpertherapie wird sowohl im Einzelsetting als auch in einer Frauengruppe angeboten. Körpertherapeutische Methoden finden in unserem Behandlungsansatz darüber hinaus auch in weiteren Therapieangeboten starke Berücksichtigung.

Qi Gong

Qi Gong wird, ganz speziell auf die Bedürfnisse von traumatisierten PatientInnen zugeschnitten, angeboten.

Kunsttherapie

Die Kunsttherapie auf der Traumastation widmet sich besonders dem Zugang zu heilsamen inneren Bildern und der Reaktivierung kreativer Ressourcen.

Sozialberatung

Im Rahmen der Sozialberatung können Sie bei den oft anstehenden Schwierigkeiten der äußeren Lebenssituation Unterstützung erhalten.