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Psychologie in der kardiologischen Reha

Wir behandeln Herz und Seele

Seit Jahrhunderten werden das Herz und die Seele miteinander in Zusammenhang gebracht. Die Entstehung und der Verlauf von Herzerkrankungen wurden von jeher auf psychosoziale Einflüsse zurückgeführt. Formulierungen wie „er starb am gebrochenen Herzen“ oder „ihm ist schwer ums Herz“ sind im allgemeinen Sprachgebrauch schon lange selbstverständlich. Eine optimistische Lebenshaltung und eine aktives Lebensgestaltung haben hingegen positive Effekte auf das gesamte Wohlbefinden.

Die Psyche als Ursache für Herzerkrankungen

Auch die Forschung beschäftigte sich in den letzten 40 Jahren intensiv mit der Interaktion von Herz und Psyche. So konnten neben den klassischen Risikofaktoren, wie erhöhten Cholesterinwerten, Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht, mangelnde Bewegung und Diabetes auch psychosoziale Risikofaktoren wie Depression, Ängste, Ärger, Burn-Out, chronischer Stress, Einsamkeit und mangelnde soziale Unterstützung als bedeutende Risikofaktoren identifiziert werden.

Psychische Störungen als Folge von Herzerkrankungen

Wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte auch, dass Menschen, die an einer koronaren Herzerkrankung leiden, psychische Erkrankungen oder Störungen entwickeln können. Dazu gehören beispielsweise eine posttraumatische Belastungsstörung, Depressionen oder Anpassungsstörungen. Auch Ängste treten nach einer Herzerkrankung häufiger auf. Das Gefühl, nach dem Infarkt nicht mehr so leistungsfähig zu sein und den Anforderungen des Alltags nicht mehr gerecht werden zu können, löst Angst aus.

Psychokardiologie

Unsere kardiologischen Patienten werden bei Bedarf von erfahrenen Diplom-Psychologen und Psychologischen Psychotherapeuten betreut. Sie begleiten Sie einfühlsam und kompetent beim Verstehen und der Verarbeitung Ihrer Erkrankung.

Sie erhalten folgende Angebote:

Psychologische Einzelgespräche

In den psychologischen Einzelgesprächen wird nach dem ersten Gespräch entschieden, ob weitere Termine notwendig sind. So kann in manchen Fällen eine einzige Beratung ausreichend sein, während manchen Patienten zur Stabilisierung weitere psychotherapeutische Unterstützung im Rahmen einer Kurzzeittherapie guttut. Grundlage der Gespräche ist eine zugewandte Haltung, die einen offenen Ausdruck von Ängsten und Bedürfnissen sowie eine Entwicklung ermöglicht.

Zum Einsatz kommen Elemente aus der Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch orientierte Techniken, Logotherapie, Interventionen aus der Hypnotherapie und Gestalttherapie sowie gesprächstherapeutische Ansätze.

Bei entsprechender Problematik werden auch trauma-therapeutische Techniken wie Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung (Eye Movement Desensitization and Reprocessing, EMDR) angewandt.

Kurse und Seminare

Seminar zur Stressbewältigung

Das Ziel der Stressbewältigung besteht darin, Stress-Situationen zu erkennen, Stress-Reaktionen wahrzunehmen und adäquat Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Schlafberatung

Information und Vermittlung von Strategien zur besseren Bewältigung von Schlafstörungen und -problemen.

Nichtrauchertraining

Psychologische Unterstützung auf dem Weg zum Nichtraucher.

Herz und Seele

Informationen über das Zusammenwirken von Herz und Psyche. Aufklärung über Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

Das Frauenherz verstehen

Vortrag im Rahmen des speziellen Therapieangebots für Frauen.

Entspannungsverfahren

Progressive Muskelrelaxation (PMR)
Bei der Progressiven Muskelrelaxation nach Jacobson handelt es sich um ein Verfahren, bei dem durch die willkürliche An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein Zustand tiefer Entspannung des ganzen Körpers erreicht wird. Ziel des Verfahrens ist eine Senkung der Muskelspannung unter das normale Niveau aufgrund einer verbesserten Körperwahrnehmung.

Imaginative Entspannung
Führt Entspannung herbei durch die imaginative Schilderung angenehmer Situationen oder Geschichten, die zum Loslassen und Entspannen einladen.

Biofeedbackgruppe
Systematisches Entspannungstraining durch die Synchronisierung von Herz und Atmung. Stärkung des Parasympathikus um die Gesundheit zu fördern.

Gesprächsgruppen für kardiologische Patienten

Herz in der Klinik: Lebenskrisen bewältigen – Zuversichtlich weitergehen

  • Phasen der Krise
  • Strategien zur Bewältigung
  • Neubewertung
  • Perspektiven

Spiritualität leben

  • Sinnfragen
  • Achtsamkeit
  • Versöhnung
  • Loslassen

Frauengruppe/Männergruppe

Da Studienergebnisse nahelegen, dass es Unterschiede in der Krankheitsverarbeitung bei Männern und Frauen gibt, bieten wir seit 2018 eine Gesprächsgruppe für Frauen und eine für Männer an:

  • Wege zur Herzgesundheit: Frauengesprächsgruppe zur Förderung der Krankheitsverarbeitung
  • Wege zur Herzgesundheit: Männergesprächsgruppe zur Förderung der
  • Krankheitsverarbeitung

Ziele der psychologischen Beratung und Therapie

Verminderung von Ängsten, Depression und Hilflosigkeit

Achtsamkeit

Krankheitsverarbeitung auf der kognitiven, emotionalen und der Handlungsebene

Erlernen von Strategien zur Unterstützung einer Änderung Ihres Lebensstils

Nutzung einer spirituellen Haltung als Ressource

Klärung von Konflikten aus Ihrer Lebensgeschichte, die für Ihre Erkrankung mitverantwortlich sein können

Erkennen eines eventuellen Bedarfs an psychologischer/psychotherapeutischer Weiterbehandlung

Haben Sie Fragen zu Ihrer Aufnahme in die Kardiologie?

Dann füllen Sie direkt unser Kontaktformular aus, oder rufen Sie bitte direkt die kompetenten Kolleginnen in unserem Patienten-Service an:

Telefon +49 8051 607-538
E-Mail: info (at) st-irmingard.de

Unser qualifizierter Patientenservice steht Ihnen gerne für Ihre Anfragen zu Verfügung!