Institutsambulanz für komplexe Traumafolgestörungen

Traumaspezifische multiprofessionelle Behandlung | Prä- und poststationäre Angebote

Ein Schwerpunkt der Institutsambulanz besteht u.a. in der poststationären Betreuung, wenn eine multiprofessionelle Weiterbehandlung zur Stabilisierung der stationär erlangten Therapieergebnisse erforderlich ist.

Wir bitten um Ihr Verständnis:
Unsere Behandlungskapazitäten sind zunächst noch stark limitiert, sodass sich ggf. auch im Rahmen der Ambulanz leider längere Wartezeiten ergeben können, bzw. dass nicht alle Patienten, für welche formal die Zugangsvoraussetzungen bestehen, aufgenommen werden können.

Derzeit bieten wir nur Leistungen an, wenn parallel eine psychotherapeutische Behandlung bei einem niedergelassenen Kollegen sichergestellt ist.


Unsere Philosophie

Eine stationäre Behandlung allein kommt bei komplexen Traumafolgestörungen selten zum Ziel. Leider sind die erforderlichen ambulanten traumaspezifischen Therapieangebote nur eingeschränkt verfügbar. Dies hat uns veranlasst, eine Institutsambulanz zu eröffnen. Sie soll ein gravierende Versorgungslücke schließen und der uns besonders am Herz liegenden Gruppe traumatisierter Menschen eine bedarfsgerechte, qualitativ hochwertige ambulante Behandlung ermöglichen. 

Ganz ähnlich wie für die Traumastation gilt: Voraussetzung ist eine hohe Therapiemotivation. Auch bei Patientinnen und Patienten der Traumaambulanz muss in psychischen Krisensituationen eine Bereitschaft zur Übernahme von Eigenverantwortung bestehen. Patienten, die hierzu nicht bereit sind, können in unserer Ambulanz nicht behandelt werden. Hier sind wir sehr streng.

Behandlungsangebot

Es handelt sich immer um ein multiprofessionelles und berufsgruppenübergreifendes Angebot. Bausteine neben einer ärztlichen oder psychologischen Traumatherapie sind: 

  • Skillstraining zum Krisenmanagement und zur Verbesserung der Emotionsregulation
  • Einübung in Achtsamkeit
  • Soziales Kompetenz-Training
  • Körper- oder Kunsttherapie
  • Sozialberatung 

Ein Schwerpunkt der Institutsambulanz besteht u.a. in der poststationären Betreuung, wenn eine multiprofessionelle Weiterbehandlung zur Stabilisierung der stationär erlangten Therapieergebnisse erforderlich ist. 

Wir bitten um Ihr Verständnis: Unsere Behandlungskapazitäten sind zunächst noch stark limitiert, sodass sich ggf. auch im Rahmen der Ambulanz leider längere Wartezeiten ergeben können, bzw. dass nicht alle Patienten, für welche formal die Zugangsvoraussetzungen bestehen, aufgenommen werden können!

Wir bieten derzeit nur Leistungen an, wenn parallel eine psychotherapeutische Behandlung bei einem niedergelassenen Kollegen sichergestellt ist.

Wer kann in der Institutsambulanz behandelt werden?

Hier haben wir durch die gesetzlichen Vorgaben (§118, Abs. 3 SGB V)  "enge Manschetten" und können nicht alle ambulant behandlungsbedürftige Traumatisierte aufnehmen.

Diagnostische Voraussetzungen: 

  • Diagnose oder Verdachtsdiagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung F43.1 plus einer damit verbundenen somatischen Diagnose. Bei dieser zusätzlichen Diagnose sollte es sich um ein körperliches Leiden handeln, das in einer sich negativ auswirkenden Wechselwirkung mit dem psychischen Störungsbild steht. Der Zusammenhang kann weit gefasst sein. In vielen Fällen ist die Behandlung der körperlichen Erkrankung durch depressive Stimmungslagen mit sozialem Rückzug, durch unterschiedlichste Ängste oder Befürchtungen, mangelnde Selbstfürsorge oder Vermeidungsverhalten stark beeinträchtigt. Die somatische Diagnose ist in den gesetzlichen Vorgaben nicht genauer spezifiziert. Es kann sich um Störungsbilder aus jedem medizinischen Fachgebiet handeln, beispielsweise um einen schwer einstellbaren Diabetes mellitus, eine ausgeprägte Adipositas, einen Morbus Crohn, um rezidivierende Schmerzen bei einer orthopädischen oder neurologischen Grunderkrankung oder um den erschwerten Verlauf einer chronischen Hauterkrankung.
  • Bei Vorliegen einer dissoziativen Störung F44 oder einer somatoformen Störung F45 (z.B. einer chronischen Schmerzstörung F45.41) ist keine separate somatische Diagnose erforderlich.
  • Das Behandlungsangebot besteht für volljährige, gesetzlich versicherte Patienten. Ein Anspruch auf Leistungen im Rahmen der Privaten Krankenversicherung und anderen Kostenträgern besteht derzeit nicht (kann aber u. U. im Einzelfall mit dem Kostenträger vereinbart werden). Eine Finanzierung über den Fonds Sexueller Missbrauch ist in Fällen ohne anderweitige Kostenübernahme zu diskutieren.
Wer kann derzeit nicht in der Institutsambulanz behandelt werden?
  • Arbeits- oder Wegeunfallopfer. Diese Patientengruppe erhält Leistungen im Rahmen des Psychotherapeutenverfahrens der Gesetzlichen Unfallversicherung. Wenden Sie sich bitte an die zuständige Berufsgenossenschaft.
  • Opfer von Gewalttaten im Rahmen des Opferentschädigungsgesetz (OEG). Betroffene von Akuttraumatisierungen im Rahmen zwischenmenschlicher Gewalt können derzeit noch nicht über unsere Institutsambulanz versorgt werden. Eine Traumaambulanz nach dem OEG für Erwachsene im Chiemgau finden Sie im KBO-Klinikum Wasserburg am Inn. Angebote in München: Psychiatrische Klinik Nussbaumstraße, Max Planck-Institut für Psychiatrie oder Atriumhaus
  • Traumatisierte Geflüchtete (ohne Krankenkassenkarte) können derzeit ebenfalls nicht über die Institutsambulanz versorgt werden.​​​​​
Aufnahmeweg in unsere Institutsambulanz

Durch die strengen gesetzlichen Vorgaben für die Nutzung einer Institutsambulanz bei komplexen Traumafolgestörungen ist der Anmeldevorgang leider etwas komplizierter als wir uns das wünschen. Lassen Sie sich bitte nicht entmutigen!

Die Inanspruchnahme der Ambulanz erfolgt per Überweisung unter Angabe der o.g. Diagnosen oder Verdachtsdiagnosen. Die Überweisung kann ausschließlich durch die nachfolgend genannten Arztgruppen vorgenommen werden:

  • Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
  • Facharzt für Psychiatrie
  • Ärztlicher Psychotherapeut

Eine Überweisung durch einen Psychologischen Psychotherapeuten ist nicht möglich.


Liebe Damen und Herren, zur Unterstützung für Ihren Arzt stellen wir diese Detail-Infos zur Verfügung.

Speziell für unsere Zuweiser haben wir eine ausführlichere Beschreibung unserer Institutsambulanz und des Anmeldevorgangs verfasst. Wir empfehlen Ihnen, diese auszudrucken und Ihrem Arzt zur Unterstützung des Anmeldevorgangs zukommen zu lassen:

Infoschreiben für Ihren Zuweiser