Behandlungsmethoden Klinik für Kardiologische Rehabilitation

  • Medikamentöse Therapie
  • Körperliche Aktivität
  • Mediterrane Küche
  • Stressmanagement / Work-Life-Balance
  • Stärkung der sozialen Kompetenz
Medikamentöse Therapie

Durch Medikamente können Sie nach einem Herzinfarkt und bei allen anderen Herzkreislauferkrankungen Ihr Risiko um bis zu 80 % senken.

Damit Sie diese Chance nutzen können, ist es uns ein großes Anliegen, dass Sie möglichst viel über die Zusammenhänge bei der Entstehung der Erkrankung und die Wirkung der Medikamente wissen. Das hilft Ihnen auch, die häufig bestehenden Ängste vor den Nebenwirkungen abzubauen.

Blutdruck, Blutfettwerte, Blutzucker und Gerinnung sind wesentliche Faktoren, die über Ihre Gesundheit entscheiden.

Bei der medikamentösen Einstellung legen wir großen Wert darauf, die Medikation individuell so zu optimieren, dass Sie mit einem Minimum auskommen bei größtmöglichem Nutzen. Im Vordergrund steht natürlich, dass Sie erfahren und erleben wie Sie einen Teil der Medikamente durch gezielte Lebensstiländerung mit mehr körperlicher Aktivität, einer Küche nach mediterraner Art und verschiedenen Entspannungsverfahren überflüssig machen können.

Körperliche Aktivität

Neben der Einnahme von Medikamenten ist bei der Behandlung von Herzerkrankungen körperliche Aktivität und Training der wichtigste Faktor.

Wie eine aktuelle Studie zeigt, hat bei stabilen Gefäßverengungen das Training einen nachhaltigeren Erfolg als der üblicherweise durchgeführte Einbau von Gefäßstützen (Stents).

Eines unserer wichtigsten Ziele ist es deshalb, Sie zu begeistern, langfristig eine Ausdaueraktivität von täglich 30 bis 60 Minuten zu beginnen. Entsprechend Ihrer Belastbarkeit stellen wir Ihnen ein individuelles Bewegungs- und Trainingsprogramm mit

  • Ergometer oder Laufbandtraining,
  • Kardiotraining,
  • Muskelaufbautraining,
  • Terraintraining, 
  • Walking / Nordic Walking

zusammen, bei dem wir größten Wert auf Abwechslung und Spaß legen.

Wer es sportlicher mag, hat auch die Möglichkeit an einem Einführungskurs Mountainbiken, Rudern, Skilanglaufen, Inlineskaten, Skiken oder Golf spielen teilzunehmen.

Die Klinik bietet in Zusammenarbeit mit einem Sportinstitut ein spezielles Krafttrainingsprogramm an, das auch ohne Risiko für Herzpatienten geeignet ist, verlorengegangene Muskulatur wieder aufzubauen.

Mediterrane Küche

Nachdem vor wenigen Jahren in einer Studie der Nachweis erbracht wurde, dass nach einem Herzinfarkt durch eine mediterrane Küche das Risiko um 60 % gesenkt werden kann, hat die Klinik St. Irmingard als eine der ersten in Deutschland die mediterrane Küche in den täglichen Menüplan eingeführt. 

So erfolgreich, dass unsere Küche vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz ausgezeichnet wurde. Aber auch Anhänger der bayerischen Küche kommen nicht zu kurz. Das Besondere der gesundheitsfördernden Küche haben wir für unsere Patienten als LOOGO zusammengefasst.

L - Lieber mehr Fisch und weniger Fleisch

O - Omega 3 Fettsäuren (in Kaltwasser- und Meeresfischen, außerdem in Walnüssen, Rapsöl, grünem Blattgemüse)

O - Obst (enthält schützende sekundäre Pflanzenstoffe)

G - Gemüse, dabei mehr Hülsenfrüchte (sekundäre Pflanzenstoffe)

O - Fette mit überwiegend Ölsäure

      (= einfach ungesättigte Fettsäuren, vorwiegend in Rapsöl und Nüssen)

Diese sehr schmackhafte und gesundheitsbewusste Küche können Sie bei uns kennenlernen:

in der Ernährungsberatung, in Abnehm-Programmen und bei mediterranen Kochkursen.

Stressmanagement/Work-Life-Balance

Häufige Ursachen für Herzerkrankungen sind neben einer einseitigen Lebensweise permanente psychische und soziale Belastungen.

In Folge einer solchen Erkrankung kommen verstärkend oft Ängste und depressive Stimmungen hinzu, aus denen der Betroffene nicht mehr alleine herausfindet. Deswegen bieten wir unseren kardiologischen Patienten eine umfassende psychologische Betreuung an, die hilft, wieder zu einer Balance zu kommen und das Leben gelassener anzugehen.

Zu dieser Betreuung, die auch neueste neurophysiologische Erkenntnisse mit einbezieht, gehören u.a.

  • Einzel- und Gruppengespräche
  • unterschiedlichste psychotherapeutische Ansätze
  • verschiedene Entspannungsverfahren wie Tai Chi, Qi Gong, imaginative Entspannungsverfahren, kognitives Training
  • Stressmanagement
  • ausgefallene, aber dennoch sehr effektive Therapieformen wie zum Beispiel Lachyoga und auch unterschiedliche kulturelle und spirituelle Angebote
Stärkung der sozialen Kompetenz

Für eine langfristige Lebensstilveränderung und auch für die Krankheitsverarbeitung spielt Ihr Lebenspartner eine wichtige Rolle.

Durch das Miterleben von kritischen Momenten im Verlauf Ihrer Erkrankung, zum Beispiel einer Wiederbelebung, leidet auch der Partner häufig unter Ängsten oder Sorgen. Damit Ihr Partner die Zusammenhänge besser versteht und Sie optimal unterstützen kann, ist er/sie zu den meisten Vorträgen und Informationsseminaren herzlich mit eingeladen. Auf Nachfrage gerne auch zu unserem sehr gefragten Kochkurs "Mediterrane Küche".

In jedem Fall bietet sich die gemeinsame Teilnahme an unserem umfassenden Nachsorgeprogramm mit Arzt-Patienten-Foren in München, Rosenheim und am Chiemsee an, sowie an den von der Klinik St. Irmingard entwickelten Herzwochen auf Frauenchiemsee und auf Kreta. Bei den Herzwochen werden auch Gesprächsgruppen nur für die Lebenspartner angeboten.

Die Teilnahme an ambulanten Herzgruppen am Heimatort bietet neben dem körperlichen Training auch einen wichtigen psychischen Rückhalt durch Menschen mit ähnlichen Erfahrungen. Wir legen deshalb jedem Herzpatienten nahe, an einer für ihn passenden Herzgruppe teilzunehmen.

Ein großer Teil der Herzgruppenübungsleiter in Bayern sind in der Klinik St. Irmingard ausgebildet worden. Deshalb haben Sie häufig auch zu Hause noch die Möglichkeit, entsprechend unserem Konzept weiter betreut zu werden.