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Diagnostik der (komplexen) PTBS mit dem International Trauma Interview

Wie gelingt eine reliable und valide Diagnose von PTBS und komplexer PTBS nach ICD-11?

Termin | Online-Vortrag
Mo. 7. Okt. 2024 14:30 – 17:45 Uhr

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Aus der Publikation der elften Auflage der International Classification of Diseases ergeben sich drastische Veränderungen für die Diagnostik von Traumafolgestörungen. So findet sich im Kapitel stressassoziierter Störungen neben der posttraumatischen Belastungsstörung mit deutlich angepassten Kriterien auch das neu geschaffene Störungsbild der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung.

Angestrebt sind in der ICD-11 anders als im DSM-5 prägnant und einfach beschriebene Ströungsbilder, die sich zuverlässig weltweit diagnostizieren lassen. Großes Augenmerk richtet die WHO zu diesem Zweck darauf, kostenlose, weltweit verfügbare Diagnostica bereit zu stellen. Mit dem International Trauma Questionnaire (ITQ) liegt schon länger ein bewährtes Selbstrating zur Diagnostik der (k)PTBS vor. Deutsche Übersetzungen der Selbstratings zu Angst und Depression werden ggw. validiert (Link zur Teilnahme; Kratzer et al.). Auch wenn zuletzt kritische Stimmen am „Goldstandard strukturiertes Interview“ zu vernehmen waren, fehlte ein solches für die (k)PTBS bislang schmerzlich. In dieser Fortbildung werden Frau Dr. Bachem, die die Validierungsstudie des International Trauma Interviews (ITI) als Erstautorin verantwortete, und Dr. Luisa Lorenz die reliable und valide Diagnostik von PTBS und kPTBS mit dem ITI vorstellen. Dabei wird auch auf Fragen nach Traumakriterium, die Abgrenzung transdiagnostisch bedeutsamer Intrusionen vom pathognomonischen Wiedererleben der PTBS sowie die Differentialdiagnostik von kPTBS und Borderline-Persönlichkeitsstörung eingegangen. Die Fortbildung richtet sich an Kolleg:innen mit Erfahrung auf dem Gebiet der Psychotraumatologie.

Die Referentinnen: Dr. Rahel Bachem ist Psychologin, Psychotherapeutin, Oberassistentin und Arbeitsgruppenleiterin am psychologischen Institut der Universität Zürich. Ihr Forschungsschwerpunkt sind Stress- und Traumafolgestörungen. Dr. Luisa Lorenz ist Psychologin, hat ebenfalls bei Prof. Dr. Andreas Maercker in Zürich promoviert und arbeitet als niedergelassene Psychotherapeutin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Anpassungsstörungen sowie der Umgang mit Belastungen und Stress.

 

Termin | Online-Vortrag
Mo. 7. Okt. 2024 14:30 – 17:45 Uhr

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Literatur:

Bachem, R., Levin, Y., Zerach, G., Cloitre, M., & Solomon, Z. (2021). The interpersonal implications of PTSD and complex PTSD: The role of disturbances in self-organization. Journal of Affective Disorders290, 149–156.

Bachem, R., Maercker, A., Levin, Y., Köhler, K., Willmund, G., Bohus, M., Koglin, S., Roepke, S., Schoofs, N., Priebe, K., Wülfing, F., Schmahl, C., Stadtmann, M. P., Rau, H., & Augsburger, M. (2024). Assessing complex PTSD and PTSD: validation of the German version of the International Trauma Interview (ITI)European Journal of Psychotraumatology15(1), 1–14.

Lorenz, L., Bachem, R., & Maercker, A. (2016). The Adjustment Disorder–New Module 20 as a Screening Instrument: Cluster Analysis and Cut-off Values. The International Journal of Occupational and Environmental Medicine7(4), 215–220.

Maercker, A., Cloitre, M., Bachem, R., Schlumpf, Y. R., Khoury, B., Hitchcock, C., & Bohus, M. (2022). Complex post-traumatic stress disorder. The Lancet400(10345), 60–72.

Foto: Pixabay License